Das ist die älteste und die einzige aus der vormongolischen Periode erhaltene Kirche in Wolhynien. Die Kathedrale wurde in der Mitte des XII. Jh. (1160) vom Fürsten Mstyslaw Isjaslawytsch, Urenkel von Wolodymyr Monomach gebaut. Darum wird er oft „Kirche von Mstyslaw“ genannt.
Jahrhundertelang war die Kathedrale die „Vaterskirche“, d.h. die Gruft der Fürsten von Galizien und Wolhynien. In der Kathedrale sind auch Vertreter des Adels und Klerus von Wolhynien bestattet.
Die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale war nicht nur das wichtigste Heiligtum von Wolhynien, sondern ein kulturelles und Bildungszentrum. Bei der Kirche wurden eine Schule und eine Kunstwerkstatt geöffnet. Hier wurden internationale Verträge abgeschlossen und die Fürsten schworen auf das Evangelium. In der Kathedrale wurden Fürsten gekrönt und getraut. Im Altertum wurden die Wände der Kathedrale mit Fresken verschönert. Die Fresko-Fragmente werden heute im historischen Omeljan-Dwernyzky-Museum Wolodymyr-Wolynskyj aufbewahrt.
Zum Baukomplex der Kathedrale gehören auch: das Eingangstor (das ХVII. Jh.), der Bischofspalast (das XV. Jh.), der Glockenturm (das XV. Jh.).
Beim tatarisch-mongolischen Angriff (1241) waren die festen Wände der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale der letzte Schutz für die Verteidiger und Einwohner der Stadt.
In der Kathedrale wird ein altes Werk der sakralen Malerei – das Kreuz mit dem Kruzifix (das XV. Jh.) aufbewahrt. Der Sage nach stieg von diesem Kreuz der Funke auf den künftigen Heiligen der griechisch-katholischen Kirche Iwan (Josaphat) Kunzewytsch herunter