Die Lateinische Kathedrale in Lwiw ist die wichtigste römisch-katholische Kirche in der Ukraine. Offiziell ist sie die Erzkathedrale des Entschlafens der Allerheiligsten Jungfrau Maria genannt. Die hölzerne Dreifaltigkeitskirche wurde 1350 verbrannt. Das heutige Gebäude (die lateinische Kathedrale) ist die älteste römisch-katholische Kirche. Der erste Baumeister war Meister aus Lwiw Nytschko. Der Bau dauerte 138 Jahre. 1415 wurde der Kirche der Status “Kathedrale” verliehen.
Der ursprüngliche Bau wurde im Gotikstil errichtet, was die Spuren im Presbyterium nachweisen. Umrisse der Kathedrale sind streng und prachtvoll. Besonders atemberaubend ist der Innenraum mit vier hohen schlanken Säulen, auf die sich die Spitzbogen und das Gewölbe mit gotischen Gewölberippen stützen. Bis zum XVIII. Jh. hatten die Fassaden ein offenes Mauerwerk.
Bei der Renovierung in Jahren 1760-80 wurde die Kirche massiv beschädigt: viele alte Altäre und sonstige Denkmäler des XV.-XVIII. Jh. wurden vernichtet. Nur acht wertvollste Kapellen blieben erhalten. In allen Kapellen gibt es zahlreiche Grabsteine, Grabinschriften, Heiligenbilder, Schnitzwerke. Unweit steht die Boim-Kapelle der anderen bekannten städtischen Familie.
1765 wurde die Kathedrale vom damaligen Erzbischof Sierakowskyj im Stil des späten Barocks und Rokokos umgebaut. Nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere des Gebäudes wurden geändert. An diese Zeit erinnert der 64 m hohe Turm mit einer herrlichen Barockspitze. 1629 führten unierte Erzbischöfe, darunter auch der bekannte Meletius Smotrycki, zum ersten Mal in der Kathedrale den Gottesdienst durch.
Am 25. Juni 2011 besuchte die Kathedrale der Papst Johannes Paul II. Zum Gedenken daran wurde neben dem Eingang in die Kirche eine Tafel mit dem Basrelief des Papstes installiert. Interessant ist, dass man die Kirche nur durch einen unmerklichen Nebeneingang betreten kann, weil der zentrale Eingang seit 1772 zugemauert ist